Wir gehen hier auf die speziellen Anforderungen ein, die mit einer Verlegung von Mosaiken unter Wasser verbunden sind. Die hierfür geeigneten Mosaike müssen in einem anderen Verfahren hergestellt und verlegt werden als jene Mosaike, die im normalen Trocken- oder Nassbereich an Wand und Boden montiert werden. Um Missverständnissen vorzubeugen, weisen wir einleitend ausdrücklich darauf hin, dass die hier gemachten Angaben ausschließlich für Mosaike gelten, die unter Wasser in einem Schwimmbecken montiert werden. Für alle anderen, normalen Anwendungsfälle gilt, was in unserer Montageanleitung ausgeführt wird.
Ein Liter Wasser wiegt etwa ein Kilo. Die Last eines gefüllten Schwimmbeckens der Größe 10x10 Meter beträgt bei 150 cm Wasserstand 150.000 Kilo oder 150 Tonnen. Lasten dieser Art können Schäden verursachen, und damit das nicht passiert, gibt es in Deutschland spezielle Vorschriften und Haftungsregelungen.
Damit unterscheidet sich die Ausgestaltung der Schwimmbecken in Deutschland von denen in südlichen Ländern, wo es vergleichbare Vorschriften nicht gibt und entsprechend Marmor-Mosaike seit vielen Jahrzehnten eingebaut werden.
Es wäre jedoch falsch zu sagen: "wenn andere das machen, machen wir es auch", denn die Mosaike in den Becken weisen häufig nach wenigen Jahren Schäden auf. Man kann das gelassen sehen, wenn einen die Schäden nicht stören. Aber die Schäden lassen sich auch vermeiden.
Beginnen wir bei den alten Römern, die ihre Bäder oftmals mit punkvollen Marmor-Mosaiken ausgestattet haben. In diesen alten Zeiten wurde jeder einzelne Stein von dem Handwerker satt in den Mörtel gesetzt. Und dort blieb er auch sitzen über Jahrhunderte hinweg.
Diese Technik wurde unverändert beibehalten von den Mosaikbauern des 18. und 19. Jahrhunderts, die insbesondere in der Fase des Jugendstils Gebäude und auch Bäder mit reichhaltigen Verzierungen ausgestattet haben. Doch waren ihre Arbeiten nicht nur von dauerhafter Qualität und Schönheit, sondern ebenso selten. Nur Könige, Fürsten und sehr reiche Kaufleute konnten - wie schon bei den Römern - ernstlich daran denken, solche Kunstwerke zu beauftragen.
Heute werden Marmor-Mosaike in der Regel anders hergestellt und sind dadurch bedeutend günstiger. Auf eine gezeichnete Vorlage wird eine Folie und ein Netz gelegt, auf dem die Steine mit einem lösungsmittelhaltigen Kleber befestigt werden. Alle diese Materialien sind Erfindungen der Neuzeit, also Segnungen der Industriellen Revolution. Und was dabei heraus kommt, genügt den Anforderungen für eine normale Verlegung im Trocken- oder Nassbereich vollkommen. Nur unter Wasser in einem Becken hat das Verfahren Schwächen:
Das Schadensbild besteht in Rissen oder sich lösenden Steinen des Mosaiks bzw. den optischen Beeinträchtigungen durch Mikroorganismen. Das Problem ist gelöst, wenn die Mosaiken ohne Netz und Kleber satt im Mörtel sitzen, so wie dies nach alter Kunst der Fall war.
Glas- oder Keramik-Mosaike sind für den Schwimmbadbau mit vorderseitig befestigtem Papier oder Folie verfügbar. Es werden einzelne Matten der Größe 30x30 cm satt im Kleberbett verlegt und die vorderseitige Befestigung anschließend entfernt. Auch hier kann es zu Problemen kommen,
Wir haben viele Versuche durchgeführt, um ein für unsere Mosaike geeignetes Verfahren zu finden. Unverändert arbeiten wir an dessen Verbesserung, können aber inzwischen zumindest ein Verfahren anbieten, das sicher funktioniert. Es ist mit einem erhöhten Arbeitsaufwand bei der Montage verbunden, hat aber zum Ergebnis,
Leider hat das Verfahren auch Nachteile.
Sie sehen hier das Mosaik AK039
Die von uns verwendeten Mosaik-Materialien wurden im Labor der Fa. AkzoNobel getestet. Sie sind zur Verwendung mit dem von AkzoNobel angebotenen weissen Profiflexkleber SCHÖNOX PFK WHITE uneingeschränkt geeignet. [Weitere Angaben hier im Download]
Restrisiken ergeben sich nach gegenwärtigem Kenntnisstand hinsichtlich der möglichen Bildung von Mikroorganismen. Es muss davon ausgegangen werden, dass Reste des verwendeten Polyvinylacetats in den Fugen zwischen den Steinen verbleiben. Dies wäre für sich betrachtet unkritisch, da Polyvinylacetat selbst für Mikroorganismen keine Nahrungsgrundlage darstellt und durch Schimmelpilze nicht angegriffen wird. Befindet sich Polyvinylacetat jedoch in einem sauren Milieu, kann das Polymer zu Polyvinylalkohol und Acetat hydrolysieren, wodurch dann eine Nahrungsquelle für Schadorganismen entstünde.
Die Herausbildung eines sauren Milieus im abgeschlossenen Inneren des Marmor-Mosaiks ist ausgeschlossen. Der Kalkstein Marmor wirkt selber basisch und ebenso sind die von uns empfohlenen Arbeitsmaterialien (Kleber und Fugenmasse) basisch. Die Quellen für ein saures Milieu müssen von außen kommen. Besonders kalkfreies, weiches Wasser, kann einen niedrigeren PH-Wert haben, also alkalisch oder "sauer" mit anderen Stoffen reagieren. Andererseits gilt grundsätzlich die Empfehlung leicht basischer Wasserwerte von 7,2 bis 7,6 für Schwimmbecken, so dass ein saures Milieu in normal und vorschriftsmäßig befüllten Becken nicht vorherrscht, es sei denn, die verwendeten Baumaterialien selber verursachen die Entstehung eines sauren Milieus. Letzteres aber kann bei Marmor-Mosaiken und den hier empfohlenen Klebern ausgeschlossen werden.
Wegen der Lichtreflektionen an der Wasseroberfläche kommen unter Wasser installierte Mosaike nur beim Tauchen zur vollen Geltung. Wir empfehlen die Installation einer Unterwasserbeleuchtung, so dass Sie Ihr Mosaik zumindest in den Abendstunden auch trockenen Fußes betrachten können.
Dann können wir Ihnen mit der Fa. Fliesen Winter einen Partner empfehlen, der das hier gezeigte Mosaik zur vollen Zufriedenheit unseres Kunden verlegt hat und über entsprechende Erfahrungen mit unseren Mosaiken im Schwimbadbau verfügt (Fragen Sie nach Herrn Jens Ollech).